Mundgeruch ist eine sehr unangenehme und zugleich tabuisierte Sache. Er ist unangenehm und peinlich für denjenigen, der mit ihm zu kämpfen hat und auch für Mitmenschen kann Mundgeruch unangenehm werden.
Ein Atem mit Knoblauchgeruch ist meist gar nicht so schlimm und kann auch relativ einfach mit Kaugummi & Co. überdeckt werden. Doch bei richtigem Mundgeruch helfen weder Kaugummis, noch sollte man den Mundgeruch einfach so „lassen“ wie er ist, möchte man weiterhin nicht auf ausgelassene und lockere Gespräche mit dem sozialen Umfeld verzichten. Aber was kann man tun gegen Mundgeruch?
Ich zeige dir hier, auf welche Weisen Mundgeruch entstehen kann und wie du ihn wirksam und langfristig bekämpfen kannst!
Das findest du hier
- 1 Was ist Mundgeruch?
- 2 Woran merke ich, ob ich Mundgeruch habe?
- 3 Der Mundgeruch Test mit Halimeter und Atemtest
- 4 Die Ursachen von Mundgeruch
- 5 Lokale Ursachen von Mundgeruch im Überblick
- 6 Systemische Ursachen von Mundgeruch im Überblick
- 7 Speisen, die schneller Mundgeruch verursachen als andere
- 8 Auch die Zunge kann schlecht riechen
- 9 Mittel gegen Mundgeruch – Zungenreiniger & Zungenpflege
- 10 Zungenbeläge mit dem Zungenreiniger entfernen
- 11 Zungenreinigung in Kombination mit Zahnpasta und Mundspüllösung
- 12 Mundgeruch bei Tieren
- 13 Mundgeruch bei Hunden
Was ist Mundgeruch?
Wenn wir von Mundgeruch sprechen, dann meinen wir in erster Linie einen unangenehmen Geruch, der aus dem Mundraum einer Person strömt. Dieser Geruch kann durch bestimmte Lebensmittel und Genussmittel (wie beispielsweise Knoblauch oder Zigaretten), Problematiken im Hals-, Nasen- und Ohren-Bereich oder im Magen-Bereich hervorgerufen werden.
Wovon wir jedoch hier sprechen wollen, ist nicht die gelegentliche „Knoblauchfahne“ oder der „Mief“, der sich zwangsweise durch das Rauchen von Zigaretten im Mundraum festsetzt, sondern „richtiger Mundgeruch“.
Woran merke ich, ob ich Mundgeruch habe?
Das Problem beim Mundgeruch ist ja meist, dass es die Anderen meist schneller merken als man selbst. Vielleicht wundert man sich, warum sich jemand im Gespräch etwas von einem entfernt oder das Gespräch schneller abbricht.
Weil es aber auch „peinlich“ ist, denjenigen mit Mundgeruch darauf anzusprechen, wissen die meisten Personen mit Mundgeruch überhaupt nicht, dass sie welche haben und unternehmen dementsprechend auch nichts dagegen.
Wenn Sie also jemandem begegnen, der häufig oder sehr stark unter Mundgeruch leidet ist es sicher erst eine Überwindung und sicher auch unangenehm, aber im Endeffekt hilfreicher für denjenigen, wenn Sie ihm sagen, dass er unter Mundgeruch leidet. Das kann man in jedem Fall taktvoll und respektvoll formulieren, ohne die andere Person zu verletzen.
Wenn man selbst die Vermutung hat unter Mundgeruch zu leiden, dann kann man Freunde und Familie fragen, ob sie einen darauf aufmerksam machen können, sollte man unangenehm aus dem Mund riechen.
Wenn das keine Option ist, hilft aber auch der Zahnarzt weiter oder man legt sich ein sogenanntes Halimeter bzw. Atemtester* zu.
Der Mundgeruch Test mit Halimeter und Atemtest
Schnelltest mit dem Handrücken
Bei diesem „Selbsttest“ kann man den eigenen Handrücken ablecken und den Speichel auf der Hand trocknen lassen. Anschließend kann man am Handrücken riechen. Ist der Geruch übelriechend, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man derzeit unter Mundgeruch leidet.
Fazit: Dieser Test ist leider nicht wirklich verlässlich.
Schnelltest mit einer zweiten Person
Vermutet man, dass man aktuell unter starkem Mundgeruch leidet, kann man auch eine nahe stehende Person darum bitten, am Atem zu riechen und darauf hinzuweisen, sofern dieser nicht mehr angenehm riecht.
Fazit: Verlässlich, sofern der Geruchssinn der zweiten Person gut ist und man jener Person vertraut.
Selbsttest mit Halimeter bzw. Atemtester
Mittlerweile gibt es aber auch schon kleine Geräte namens Halimeter oder auch Atemtester*, die den Schwefelgehalt (und teilweise auch Kohlenwasserstoffgehalt) im Atem in kurzer Zeit testen können. Schwefel ist der übelriechende Bestandteil des Mundgeruchs.
Die meisten Halimeter / Atemtester sind nicht viel größer als ein Feuerzeug und können auch unterwegs schnell angewendet werden. Man bläst einfach kurz in das Gerät und erhält dann auf dem Display eine Anzeige für den „Wert“ bzw. die Stärke des Mundgeruchs.
Die Ursachen von Mundgeruch
Über die Ursachen des Mundgeruchs gibt es viele Erkenntnisse, aber ebenso viele Mythen. Bevor man den Mundgeruch – oder auch Halitosis – richtig behandeln kann, muss jedoch erst einmal die Ursache gefunden werden, um die richtige Behandlungsmethode zu finden. Wir zeigen Ihnen hier, wodurch der Mundgeruch jenseits von Knoblauch- oder Zwiebelfahne ausgelöst werden kann.
Wenn man von den Ursachen des Mundgeruchs spricht, kann man diese in zwei Bereiche einteilen. Da gibt es die „lokalen Ursachen„. Das sind beispielsweise eine mangelnde Mundhygiene, Entzündungen oder ein schlechter Zahnstatus. Diese lokalen Ursachen führen bei ca. 80% bis 90% der Fälle zum unbeliebten Mundgeruch.
Auf der anderen Seite gibt es die „systemischen Ursachen„. Das sind Ursachen, die durch Krankheiten, schwefelhaltige Medikamente oder Störungen der Flora hervorgerufen werden.
Lokale Ursachen von Mundgeruch im Überblick
- ungenügende Mundhygiene und Zungenhygiene
- schlechter Zahnstatus (bspw. bei Karies)
- Essensrückstände im Rachenbereich
- Tonsillensteine (auch Mandelsteine genannt)
- Alkoholische Getränke
- eiweißhaltige Nahrungsmittel
- Rauchen / Zigaretten
- Entzündungen der Mundschleimhaut, des Zahnfleisches oder des Zahnapparates
- weitere Infektionen (bspw. Kandidose)
- schlechte Reinigung von Prothesen im Mundraum
- …
Systemische Ursachen von Mundgeruch im Überblick
- Erkrankungen (bspw. Diabetes mellitus, Diabetes Koma, Hiatusthernie, Leberzirrhose, Nierenversagen, etc.)
- schwefelhaltige Medikamente
- Störungen der Darmflora
- Ketose
- ….
Speisen, die schneller Mundgeruch verursachen als andere
Weiterhin weiß man aber auch, dass es bestimmte Speisen gibt, die „schneller“ Mundgeruch verursachen als andere. Warum? Weil sie den Bakterien im Mundraum ein besserer Nährboden sind. Und wo mehr Bakterien und Mikroben sind, gibt es auch mehr Schwefel (bzw. flüchtige Schwefelverbindungen) und damit mehr Mundgeruch.
So weiß man, dass insbesondere eiweißhaltige Nahrung schneller Mundgeruch verursachen kann als nicht eiweißhaltige Nahrung. Eiweißhaltige Bestandteile sind bereits in folgenden alltäglichen Nahrungsmitteln zu finden:
- Kaffee mit Milch / Latte Macchiato
- andere Getränke mit Milch
- Milcheis
- Joghurt
- Käse
- Fleisch und Wurst
- …
Auch die Zunge kann schlecht riechen
Neben Problemen mit der Verdauung, den Zähnen oder dem Zahnfleisch (die bestenfalls auch von einem Zahnarzt und / oder HNO-Artz oder Gastroenterologen untersucht werden sollten), kann das Problem aber auch schlichtweg von der Zunge stammen.
Denn nicht nur auf den Zähnen und der Schleimhaut im Mundraum arbeiten abermillionen Bakterien / Mikroben, auch auf der Zunge tummeln sich diese und zersetzen permanent Speisen und Speisereste.
Schätzungen zur Folge befinden sich sogar ca. 70% jener Bakterien, die Schwefel produzieren, auf dem Zungenrücken. Stammt Ihr Mundgeruch also nicht aus dem Magen- und Darm-Bereich, dann sollten Sie damit beginnen, Ihre Zunge ebenso intensiv und regelmäßig zu reinigen wie auch Ihre Zähne. Wie das genau funktioniert, zeigen wir Ihnen auf unserer Seite „Zungenpflege mit dem Zungenreiniger„.
Mittel gegen Mundgeruch – Zungenreiniger & Zungenpflege
Wer unter Mundgeruch aufgrund lokaler Ursachen leidet, kann etwas gegen den schlechten Atem tun – kurzfristig und langfristig. Neben der täglich mehrfachen Zahnhygiene und Mundraumpflege, sollte auch die Zungenpflege ein Bestandteil der täglichen Hygiene sein.
Wie auch auf den Zähnen und im übrigen Mundraum sammeln sich auch auf der Zunge Beläge. Diese Beläge bestehen aus diversen Bakterien und auch Nahrungsresten. Nahrungsreste sind für die Bakterien meist ein guter Nährboden und fördert die Vermehrung der Bakterien. Die Folge: übler Mundgeruch.
Zungenbeläge mit dem Zungenreiniger entfernen
Mit einer üblichen Zahnbürste kann man zwar auch die Zunge etwas reinigen. Doch befinden sich die übelriechenden Beläge eher im hinteren Drittel der Zunge. Dorthin kommt man mit einer Zahnbürste nur schwer oder muss den Würgereflex sehr gut unter Kontrolle haben, um diesen Zungenbereich gut reinigen zu können.
Da die Zungenreiniger sehr flach und schmal sind, ist das Erreichen und Reinigen dieses hinteren Zungenbereiches praktisch kein Problem. Auch für eher empfindliche Personen.
Der Zungenreiniger ist also eher eine Art „sanfter Schaber“, der aus Kunststoff oder auch Edelstahl gefertigt sein kann – es macht im Grunde keinen Unterschied, für welches Material man sich entscheidet.
Um die Zunge mit einem Zungenreiniger zu säubern, streckt man die Zunge heraus und schabt den Belag mit einem leichten Druck von der Zunge und reinigt den Zungenreiniger zwischendurch, um die Beläge nicht einfach nur zu verteilen. Die Schabrichtung sollte natürlich von hinten nach vorn sein.
Sie werden nach der Reinigung sehr schnell feststellen, dass sie ein wesentlich glatteres Gefühl auf der Zunge verspüren.
Zungenreiniger wie der meridol® HALITOSIS Zungenreiniger* haben zusätzlich noch feine „Lamellen“, die die Beläge auf der Zunge besonders sanft lösen sollen.
Vergessen Sie bitte nicht, den Zungenreiniger nach der Anwendung gut zu reinigen.
Zungenreinigung in Kombination mit Zahnpasta und Mundspüllösung
Sicher gehen mit etwas Zahnpasta.. Wer nicht nur die Beläge auf der Zunge entfernen, sondern auch einen angenehmen Geschmack auf der Zunge verspüren möchte, der kann zusätzlich eine am besten antimikrobiell wirkende Zahnpasta auf die Zunge geben und diese dann mit dem Zungenreiniger säubern. Das ergibt dann nicht nur eine saubere Zunge, sondern auch einen frischeren Atem.
Um ganz sicher zu gehen, können Sie im Anschluss auch noch eine Mundspüllösung* verwenden, die zusätzlich vor schlechtem Atem schützt.
Die Zungenreinigung – wie oft?
Zahnärzte empfehlen zu Mundgeruch neigenden Personen eine tägliche Reinigung der Zunge – wenn es besonders schlimm ist, gern auch 2x täglich.
Bleibt Ihr Mundgeruch trotz intensiver Mund-, Zahn- und Zungenpflege dauerhaft erhalten, sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen und das Problem mit ihm/ihr besprechen und sich gründlich untersuchen lassen.
Hin und wieder können auch Entzündungen des Zahnbetts oder des Zahnfleisches Schuld am üblen Atem sein – diese Entzündungen müssen natürlich zahnärztlich behandelt werden.
Bitte beachten:
Wenn Sie unter Mundgeruch (Halitosis) leiden und diesen loswerden wollen, sollten Sie verstärkt und regelmäßig auf eine umfangreiche Hygiene von Mundraum und Zähnen achten. Meist bringt erst die Kombination aus guter Zahnreinigung, Mundreinigung und Zungenreinigung den gewünschten Erfolg.
Mundgeruch bei Tieren
Mundgeruch bei Hunden
Auch Hunden können selbstverständlich unter Mundgeruch leiden, was nicht nur unangenehm für den Hundehalter ist, sondern auch mit gesundheitlichen Problemen des Hundes zu tun haben kann. Wir haben Ihnen auf der Seite „Mundgeruch bei Hunden“ einige der möglichen Ursachen für den Hunde-Maulgeruch zusammengefasst.
Weiterhin finden Sie konkrete Tipps und Vorschläge, wie Sie die Zahnpflege Ihres Hundes verbessern und damit auch den Mundgeruch des Hundes beseitigen können.