Seit ich vor einigen Jahren die ersten Probleme mit Verspannung im Nacken und Rücken bekam und auch am Morgen immer öfter das Gefühl hatte, verspannt statt erholt aufzuwachen, begann ich damit, mich intensiver mit meinen Schlafutensilien und -gewohnheiten zu beschäftigen.
Dazu wechselte ich nach und nach nicht nur die Schlafmatratze und das Lattenrost aus, sondern probierte auch unterschiedliche Kissenarten aus, wie beispielsweise das Wasserkissen, Seitenschläferkissen, Nackenstützkissen oder auch das Seitenkippschläferkissen.
So entstehen Nackenschmerzen meistens – Ursachen
Wie auch ich festellen musste, rührten meine Nackenschmerzen nicht allein daher, dass ich ein ungünstiges Kissen verwendete oder meine Bettmatratze nicht optimal zu meinem Körper passte.
Auch meine tagtägliche Körperhaltung war daran Schuld. Immerhin verbringe ich mehrere Stunden täglich sitzend am Schreibtisch.
Die Kombination aus falscher Haltung am Tag, wenig Bewegung und einem ungünstigen simplen Schlafkissen führten bei mir sehr häufig zu einem verspannten Nacken. Meist hat das ja auch richtig üble Schmerzen im Nacken, Kiefer und den Schultern zur Folge. Nicht selten strahlt dieser Schmerz dann auch mal bis in die Arme. Das ist wirklich unangnehem. Eine Lösung musste also her.
Kann ein Nackenstützkissen tatsächlich bei Nackenschmerzen helfen?
Wenn man online nach Kissen sucht, die gegen Nackenschmerzen helfen sollen, dann stößt man unweigerlich auf das Nackenstützkissen. „Mit einem Anpassungsfähigen Nackenkissen können Sie Ihrem Nacken gesundheitlich helfen“, heißt es beispielsweise auf bettenriese.de. Und auch in Fachgeschäften in der Umgebung wurde mir häufig zu diesen Kissen geraten.
Mir war zu dieser Zeit eigentlich jedes Mittel recht. Hauptsache, diese Nackenschmerzen, die mich meist auch über den gesamten Arbeitstag begleiteten, hörten endlich auf.
Gesagt. Getan. Ich legte mir ein Nackenstützkissen zu. Die Auswahl fiel mir nicht unbedingt leicht. Es gibt sehr unterschiedliche Preisklassen und auch unterschiedliche Materialien. Da stellt sich schnell die Frage, was man denn wirklich braucht.
Auf die Schlafposition kommt es an
Klar, ein Nackenstützkissen, das man jede Nacht verwendet, sollte weder schadstoffbelastet noch von minderwertiger Qualität sein.
Aber mindestens ebenso wichtig ist, dass das Kissen auf die Schlafposition abgestimmt ist, die man am häufigsten einnimmt.
Du solltest dich also vorher unbedingt fragen, welche der folgenden Schlafpositionen typisch für dich sind
- Rückenschläfer
- Bauchschläfer
- Seitenschläfer
- Seitenkippschläfer
Die Nackenstützkissen haben durchaus unterschiedliche Höhen, Festigkeiten und Formungen. Je nachdem, wie du schläfst, eignen sich manche Nackenstützkissen besser für dich als andere.
Welches Nackenstützkissen eignet sich für welche Schlafposition?
Bist du ein Seitenschläfer oder sogar ein Seitenkippschläfer, dann sollte das Kissen nicht zu flach und nicht zu hoch sein. Wichtig ist dabei, dass der Platz zwischen deinem Kopf und deinen Schultern optimal vom Kissen ausgefüllt und damit gestützt wird.
Ist das Kissen zu flach, knickst du mit Kopf und Nacken leicht ein. Ist es zu hoch, überdehnst du den Nacken leicht. Beides kann wiederum zu weiteren Nackenproblemen führen.
Für Bauchschläfer sollte das Kissen eher sehr flach sein. Du kannst dir vorstellen, dass man ziemlich unbequem liegt, wenn man auf dem Bauch schläft und das Kissen zu hoch ist?
Bei Rückenschläfern kommt es wieder ein wenig auf die eigene Statur an. Auch hier sollte das Nackenstützkissen weder zu hoch, noch zu niedrig sein. Wichtig ist, dass der Raum zwischen den aufliegenden Schultern und dem Hinterkopf gefüllt ist und den Nacken nicht überdehnt. Wenn du darauf liegst, solltest du eine entspannte Rückenlage einnehmen können.
An der folgenden Grafik möchte ich zeigen, inwiefern die optimale Schlafpoisiton bei einem Seitenschläfer mit Hilfe der richtigen Matratze und des passenden Kissens gefunden werden kann.
Der optimale Zustand ist aus ergonomischer Sicht dann erreicht, wenn die Wirbelsäule hin zum Nacken eine gerade Linie bildet.
Materialien
Wichtig ist auch, sich vorab ein wenig mit den Materialien der Nackenstützkissen zu befassen. Der Kern dieser Kissen besteht oft aus einem sogenannte Stiftlatex oder Kaltschaum.
Generell kann man sagen, dass die Nackenstützkissen aus Kaltschaum immer ein klein wenig fester sind und die Kissen aus Latex etwas weicher.
Eine tolle Alternative sind auch Nackenstützkissen aus Viscoschaum. Dieses Material kann sich nämlich je nach Druck und Körperwärme der Kopfform anpassen und bietet so eine ideal geformte Unterstützung für den Kopf, den Nacken und damit auch den Rücken bzw. die Wirbelsäule.
Vorteile und Nachteile eines Nackenstützkissen
- Entlastung der Wirbelsäule
- Unterstützung Nackens und der Nackenmuskulatur
- Vermeidung von Nackenschmerzen
- man kann das Kissen nicht mehr „zusammenknüllen“
- bedarf einer gewissen Gewöhnungsphase
Gutes Kissen + Gute Haltung + Bewegung – Die Kombination hilft
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Verspannungen nicht nur aus einem, sondern meist aus mehreren Gründen entstehen und somit oft auch erst durch verschiedene Maßnahmen wieder verschwinden.
Wie ich eingangs schon erwähnt hatte, bin ich davon überzeugt, dass nicht nur meine Schlafhaltung und mein Schlafkissen die Ursache dafür waren, dass ich ständig unter Nackenschmerzen litt.
Es war auch die mangelnde Bewegung und die tägliche stundenlange falsche Haltung am Schreibtisch. Nach und nach begann ich das zu ändern. Ich baute wesentlich mehr Bewegung in meinen Alltag ein. Heute treibe ich mehrmals die Woche Teamsport und gehe joggen. Zum täglichen Ausgleich bin ich außerdem mehrmals am Tag mit meinen Hunden draußen.
Meinen alten Schreibtisch habe ich gegen einen höhenverstellbaren Schreibtisch eingetauscht, mir einen bequemeren und ebenfalls höhenverstellbaren Bürostuhl und eine Fußhängematte gekauft. Für die Ergonomie auf dem Schreibtisch leistete ich mir dann auch eine ergonomische Maus und eine ergonomische Tastatur.
Und siehe da: nach und nach waren die Verspannnungen und Schmerzen vergessen.
Erste Hilfe bei Nackenschmerzen
Klar, all diese Dinge helfen nicht gar so viel, wenn man gerade akut unter Nackenschmerzen leidet. Ich kenne das nur zu gut. In diesem Fall habe ich mir selbst ein kleines „Nackenschmerzen-Notfallprogramm“ zusammengestellt.
Zuerst und sofern möglich versuche ich es meist mit einem warmen Bad. Das hilft oft für den ersten Schmerz. Sehr gut sind dann auch Badezusätze, die die Entspannung der Muskeln fördern.
Hilft das nicht ausreichend oder klappt es gerade mal organisatorisch mit der Badewanne nicht, schnappe ich mir meine Akupressurmatte mit dem Akupressurkissen und lege meinen Rücken und Nacken ca. 10 bis 15 Minuten darauf. Das fördert die Durchblutung ungemein und hilft mir dabei, dass sich die Muskeln wenigstens etwas entspannen und der Schmerz etwas gemindert wird.
Und wenn das auch noch nicht wirklich geholfen ist, krame ich mein Nackenmassagegerät raus und lasse mich einige Zeit durchkneten (Ich habe übrigens das Donnerberg NM089). Das kann man übrigens auch wunderbar vor dem Fernseher machen 😉
Wie sieht das bei euch aus? Habt ihr schon mal ein Nackenstützkissen benutzt? Wie habt ihr den Schlaf darauf empfunden? Und nutzt ihr das Kissen heute noch?
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