Rückenschmerzen sind eine lästige Volkskrankheit. Mittlerweile behandelt man jedoch auch in der Schulmedizin Rückenverspannungen und Rückenprobleme durchaus mit alternativen Methoden.
Nicht zuletzt aufgrund der Erkenntnis, dass operative Eingriffe an den Bandscheiben der Wirbelsäule oftmals mehr schaden als nutzen. Aus diesem Grunde sind alternative Therapiemöglichkeiten immer mehr auf dem Vormarsch. Eine davon ist die Nagelmatte bzw. Akupressurmatte, die täglich direkt zu Hause in einfacher Weise zur Anwendung kommen kann.
Das findest du hier
Was ist eine Nagelmatte?
Die Nagelmatte (auch Akupressurmatte genannt) ist eine folgerichtige Konsequenz des „Bettes der Nägel“, das Fakire oder Yogis favorisieren, um alle möglichen Blockaden, die auch mentaler, physischer oder emotionaler Art sein können, zu beheben. Das indische Nagelbrett als traditionelle Bett-Alternative besteht aus vielen, regelmäßig angeordneten Eisennägeln auf einem Holzuntergestell.
Die modernere und etwas komfortablere Form der Nagelmatte, die wir hier ausdrücklich empfehlen, ist dagegen mit vielen relativ spitzen Noppen aus Hartplastik besetzt. Größere Popularität erfuhr die sogenannte „Spikmatta“ ungefähr ab dem Jahre 2008 vor allem in Schweden. So kürte das schwedische Handelsforschungsinstitut die Nagelmatte 2009 zum „Weihnachtsgeschenk des Jahres“, das bestimmt vielen Schwiegermüttern große Freude bereitet hat. Der Trend zur Nagelmatte hat sich dann weit über die Grenzen Schwedens hinaus weiter durchgesetzt.
Welche unterschiedlichen Nagelmatten gibt es heute?
Die vielen unterschiedlichen Namen, die es heute für die Akupressurmatte gibt,
sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie alle mehr oder minder das Gleiche meinen:
- Nadelmatte
- Nadelreizmatte
- Nagelmatte
- Shaktimatte
- Spikamatte
- Vitalmatte
- Yantramatte
Der Anfänger, der noch einen leichten Zweifel darüber hegt, ob er dieses piekend-prickelnde Noppen-Feeling überhaupt lange aushalten kann, sollte eher mit einer etwas kleineren Variante beginnen, sodass nicht gleich der gesamte Körper „in Spitzen gebettet“ ist. Die Akupressurmatte wird in der Tat in über 100 Größen und Varianten angeboten. Jene für den Starter ist zum Beispiel eher klein und kitzelt mit nur wenigen Spitzen gerade eben einen Bereich des Rückens.
Wie können die Spitzen überhaupt zur Entspannung des Körpers beitragen?
Durch die äußerliche Stimulation wird die Durchblutung angeregt, die Körperzellen werden besser versorgt und auch die Schadstoffe aus den Zellen werden effizienter abtransportiert. In der Folge können alle physischen und psychischen Verspannungen besser gelockert und gelöst werden, was wir als einen beträchtlichen neuen Energieschub für unseren Körper empfinden.
Wer mit der Anwendung beziehungsweise Behandlung beginnt, berichtet oftmals, dass die Akupressurmatte anfangs etwas arg prickelt, sich dieses Gefühl dann aber bald zu einer wohligen Wärme hin wandelt.
Die Zielgruppe sind diejenigen Personen, die sehr häufig unter Verspannungsschmerzen, insbesondere im Rücken- und Nackenbereich leiden und eine gut verträgliche Möglichkeit suchen, diese Schmerzen nachhaltig loszuwerden.
Die Noppen der Akupressurmatte führen bewusst entlang der sogenannten Meridiane, wo sie eine wohltuend entspannende Massage vollziehen, die ihrerseits zu einer Ankurbelung der Ausschüttung körpereigener „Glückshormone“ führt.
Anwendung der Nagelmatte
Die Person legt sich (nur) für 15 bis 30 Minuten mit ihrem nackten Rücken direkt auf die Akupressurmatte. Wer sich erst langsam an dieses Gefühl gewöhnen möchte, kann erst mal ein Laken oder Handtuch dazwischen legen. Dabei ist es egal, zu welcher Tageszeit man sich der Prozedur unterzieht. Gerade an stressigen Tagen wird die harmonisierende Wirkung besonders deutlich.
Viele Anwender schwören darauf, am Morgen lieber mit den nackten Füßen auf der Nagelmatte zu stehen. Das ist auch nicht so verwunderlich, enden doch die Meridiane fast aller Organe in den Fußsohlen, sodass exakt an diesen Punkten eine Aktivierung der Organe eingeleitet werden kann.
Der Profi-Anwender, der sich bereits begeistert eine größere Mattenvariante zugelegt hat, bemerkt nun, dass die positive Stimulation ebenso auch an den Knien, Oberschenkeln, am Bauch oder im Kiefer- und Nackenbereich gut funktioniert.
Die Nagelmatte sollte unbedingt an einem ruhigen Ort verwendet werden, an dem eine Entspannung überhaupt möglich ist. Der Prozess des Abschaltens wird übrigens auch durch Radio, Fernsehen oder Handy behindert.
Meditation und Yoga auf der Nagelmatte
Wer an dieser Stelle einwendet, dass das Piken, Stechen und Prickeln durch punktuelle Bewegungen doch immens verstärkt werden, hat natürlich völlig recht. Dennoch hat es sich gezeigt, dass die Nagelmatte die zu erreichende Tiefe der Meditation deutlich steigern kann. Wie für jeden anderen Fortschritt ist gerade auch hierbei eine Eingewöhnungsphase gepaart mit viel Übung unverzichtbar.
Bereitet die Verwendung einer Nagelmatte Schmerzen?
Menschen haben eine sehr unterschiedliche Schmerzempfindlichkeit beziehungsweise Schmerztoleranz. Durch den Gewöhnungseffekt werden wir auf der Nagelmatte auf jeden Fall schmerztoleranter, was zuweilen eine hilfreiche Entwicklung sein kann.
Aber eines sollte uns dabei immer klar sein: Druck ist Kraft pro Fläche. Je mehr die Auflagefläche vergrößert werden kann, desto kleiner ist der Druck an jedem einzelnen Noppenpunkt.
Daher ist auch der Respekt vor der größeren Mattenvariante nicht einmal angebracht. Je gleichmäßiger wir unser Gewicht auf möglichst viele Spitzen verteilen, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne Noppen etwas stärker stechen. Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf und etwas Übung finden wir immer eine optimale Position auf der Matte, die mit absoluter Schmerzfreiheit einhergeht.